Nachhaltige Urlaubsreisen – Die Nachfrage steigt

Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) präsentierte zur ITB 2020 erste ausgewählte Ergebnisse der 50. Reiseanalyse. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass zwar eine Mehrheit von 61 Prozent der deutschen Urlauber eine positive Einstellung zu nachhaltigen Urlaubsreisen haben, aber nur sehr wenige sich im Urlaub besonders nachhaltig verhalten, indem sie beispielsweise zertifizierte Unterkünfte wählen. Es klafft eine große Lücke zwischen Umweltbewusstsein und Umwelthandeln der Konsumenten.

Laut der aktuellen Online-Umfrage, die Booking.com zu nachhaltigem Tourismus 2021 in Auftrag gab (ahgz, Juni 2021), sind deutsche Reisende mehr denn je gewillt, auf achtsame Art und Weise zu reisen. 42 Prozent der befragten deutschen Teilnehmer gibt an, dass die Pandemie ihr Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit geschärft und ihr Verhalten verändert hat. Dabei steht Recycling und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen im Vordergrund. Aber auch die Nutzung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel wie Fahrrad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen, sind für 72 Prozent der Befragten ein wichtiges Thema.

Das neue Alltagsgeschehen soll mit dem zukünftigen Reiseverhalten übereinstimmen und es wird bemängelt, wenn Unterkünfte keine nachhaltigen Konzepte anbieten.

Der Nachhaltigkeitsgedanke ist in den Köpfen der Reisenden verankert, die Nachfrage nach nachhaltigen Reiseangeboten steigt. 64 Prozent der deutschen Reisenden wollen in einer nachhaltigen Unterkunft übernachten. 42 Prozent sind der Ansicht, dass es im Jahr 2021 nicht genug nachhaltige Reisemöglichkeiten gibt.

Was bedeutet dies für die Hotellerie und Gastronomie?

Der nachhaltige Umgang mit seinem natürlichen Umfeld muss im Interesse jedes Gastgebers sein. Negative Veränderungen führen zu Attraktivitätsverlust der Destination und somit zu weniger Tourismus und leerstehenden Hotelzimmern.

Auch wenn für die Gästezufriedenheit weiterhin die Qualität, guter Service, positive Geschmackserlebnisse und eine Wohlfühlatmosphäre von entscheidender Bedeutung sind, gehören in ein zukunftsfähiges Konzept zunehmend Werte wie Glaubwürdigkeit, Gesundheit und Nachhaltigkeit, umgesetzt mit Kriterien wie Bio, Regionalität, Fairtrade und Klimaschutz. Die Herausforderung besteht darin, diese Kriterien sowohl wirtschaftlich als auch ansprechend umzusetzen und vor allem auch zu kommunizieren.

Wichtige Umwelttrends in der Hotelbranche:

  • Regionalität, Saisonalität und weniger Lebensmittelverschwendung: Nahrungsmittel von lokalen Produzenten beziehen
  • Geringerer Wasserverbrauch: Weniger Handtuchwechsel, Verzicht auf tägliche Zimmerreinigung, neue Technologien nutzen
  • Alternativen zu Plastik: Über das nahende Plastikverbot hinaus noch mehr Alternativen wählen 
  • Energieeinsparung: Energiesparen bei Heizung und Warmwasser sowie bei elektrischen Geräten
  • Papierloses Hotel: Nutzung einer modernen Hotelsoftware
  • Nachhaltige Hotelarchitektur: „Triple-Zero-Ansatz“ (Werner Sorbek); lokale Baumaterialien und Handwerker einsetzen (null Kilometer) sowie Energiemanagement (null Kohlendioxid) und Lebenszyklusmanagement einführen (null Abfall).

Einen solchen Kreislaufgedanken beschreibt das Cradle-to-Cradle-Prinzip in sechs Schritten.

  1. Beschaffung notwendiger Rohstoffe
  2. Produktion von Gütern/Produkten
  3. Produktpräsentation durch Hersteller
  4. Nutzung des Produkts durch Konsumenten so lange, bis es nicht mehr benötigt wird oder verwendet werden kann
  5. Rückgabe des Produktes an den Hersteller
  6. Demontage des Produkts in einzelne Bestandteile durch den Hersteller

Die Einzelteile werden als Ressource wieder in den Kreislauf eingepflegt. Ziel ist der unendliche Zyklus von Materialien und damit die Vermeidung eines Rohstoffmangels.

Das Creativehotel Luise in Erlangen besitzt mehrere Hotelzimmer, die nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip gestaltet wurden. Mehr über „das nachwachsende Hotelzimmer“ finden Sie hier.

Gerne beraten wir Sie in allen Fragen der Nachhaltigkeit, kontaktieren Sie uns!

Ansprechpartner: Dr. Britta Stolberg 
Tel.: 0671 / 8 40 40 0
britta.stolberg@cbg-gmbh.com